Alois Bühler
Fotografie

Biografie

Alois Bühler, 1977 von Verena Bühler in Baden porträtiert

Biografie

Alois Ludwig Bühler wird 1950 in Luzern als mittleres von drei Kindern geboren und wächst im Kanton Luzern und später im Kanton Aargau in Ehrendingen und Lengnau auf. Nach der obligatorischen Schulzeit macht er eine Berufslehre als Bauzeichner bei einem Architekturbüro und danach eine Zweitlehre als Maurer. In seinem Lehrbetrieb steigt er schon bald zum Polier und Bauführer auf und besucht die Bau­meisterschule. Seit 1987 ist er als selbständiger Bauunternehmer tätig.

Im Jahr 1975 besucht Alois Bühler einen Fotografiekurs und fängt kurz darauf an, seine Aufnahmen auf Schwarzweissfilm zu entwickeln. Zuerst geschieht dies in einer improvisierten Dunkelkammer im Badezimmer der Badener Mietwohnung. Beim Bau des Eigenheims im Jahr 1980 wird dann ein fest installiertes Labor im Keller einge­richtet, welches bis heute genutzt wird. Zu Beginn seiner Tätigkeit fotografiert er vor allem auf 4×5-inch-Plan- und 120er-Rollfilm; ab Mitte der 1980er-Jahre hauptsächlich auf 135er-Kleinbildfilm. 

1982 nimmt er an einem Fotografiewettbewerb des Badener Tagblatts und des Italienischen Generalkonsulats teil. In der Kategorie «Wie sehen wir Schweizer die Ausländer» zeigt Bühler die italienischen Gastarbeiter auf seinen Baustellen. Der Beitrag wird mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Einige Jahre später besucht er auf einer Reise ins Elsass eine stillgelegte Kalimine. Die dabei entstandenen Bilder werden 1994 in der Ausstellung «Rost» im Historischen Museum Baden gezeigt und dokumentieren den Niedergang der oberrheinischen Schwerindustrie. Es folgen weitere eigenständige Projekte in Weinfelden (1995), Dättwil (1996) und in Wädenswil («Streetparade», 2000).

Ende der 1980er-Jahre baut Alois Bühler das Wohnhaus des Badener Malers Attila Herendi (1935-2020) um. Aus der geschäftlichen Beziehung entsteht bald eine Freundschaft, die im kreativen Schaffen ihren Ausdruck findet. Beim Buch- und Ausstellungsprojekt «Haut» (1996) kombinieren Bühler und Herendi Schwarzweissfoto­grafie und Malerei auf überdimensionalen Puzzleteilen. Der Bildband beinhaltet darüber hinaus Kurzgeschichten des Schriftstellers Alex Capus und eine Musik-CD mit John Cages «Solo for Piano», interpretiert von der­ Konzertpianistin Regula Stibi. Eine weitere Zusammenarbeit mit Herendi ist das «Badenfahrt-Musik-Kunst-­Kalendarium» (2008), welches von der Stadtmusik Baden herausgegeben wird. Das Werk umfasst 24 Kalenderblätter, auf denen Fotograf und Maler abwechselnd ihre Eindrücke des grössten Aargauer Volksfestes verarbeiten, sowie eine Musik-CD der Stadtmusik Baden, in der Alois Bühler das Kornett spielt.

Eine Besonderheit und gleichzeitig eine Konstante in Bühlers Schaffen ist das «Neujahrs-Kunst-und-Fotofest», das er mit der Unterstützung seiner Ehefrau und seiner zwei Töchter seit 1992 im eigenen Wohnhaus veranstaltet. Die Haus-Vernissagen dokumentieren unter anderem Bühlers Reisen («Thailand» 1992, «Spanien» 2010, «Süd­afrika» 2011, «Indien» 2018) und seine Begeisterung für Tiere, insbesondere für Elefanten («Tiergitterbilder» 1997, «Streetparade und Tier-Art» 2000, «Alpabzug» 2016). Daneben werden in der Wohngalerie stets auch Werke von Gastkünstlern präsentiert. Die impro­visierte Feldküche im Garten und die musikalische Untermalung ziehen jedes Jahr bis zu 150 Besucher an.

Im Laufe seiner Tätigkeit hat Alois Bühler über 20 000 Auf­nahmen angefertigt und mehr als 1500 davon eigenhändig auf Baryt­papier vergrössert und ausgestellt.